Wie lernen Kinder?
Wichtig für das erfolgreiche Lernen von Kindern sind die soziale Interaktion, Spaß, der richtige Anspruch, das Lernen mit allen Sinnen, alltägliche Erfahrungsmöglichkeiten und eine sichere Bindung. Dies wird im Folgenden näher erläutert.
Die soziale Interaktion ist für das Lernen von Kindern von großer Bedeutung. Inhalte die in einem sozialen Kontext erlernt wurden prägen sich besonders stark und schnell ein. Deswegen ist es besonders in frühen Jahren von Bedeutung, dass Kindern Raum für Interaktionen sowohl mit Gleichaltrigen, als auch mit Erwachsenen ermöglicht werden. Denn in dieser Zeit werden entscheidende Grundlagen gelegt. Auf diese Art wird der Prozess der Ko-Konstruktion angeregt. Um den Lernprozess zu aktivieren brauchen Kinder Herausforderungen. Die Aufgaben für Kinder sind dann gut, wenn sie ein klein wenig über dem Bereich liegen der bereits beherrscht wird. Besonders wichtig ist es dabei, Kindern Lerninhalte auf verschiedenen Ebenen anzubieten. Es kann davon ausgegangen werden, dass Inhalte, die mit allen Sinnen wahrgenommen wurden, am besten verinnerlicht werden. Damit Kinder lernen können, müssen sie sich in ihrem Umfeld wohl fühlen. Dies ist der Fall, wenn Geborgenheit und Sicherheit vermittelt wird, aber auch Anreize geboten werden, die die Neugier der Kinder weckt. Eine ganz große Bedeutung für das Lernen, vor allem in den sehr frühen Jahren, hat die sichere Bindung zu einer Bezugsperson. Kinder, die sicher gebunden sind, zeigen Explorationsverhalten und dies ist der Schlüssel zum frühkindlichen Lernen.
Folgendes Zitat finden wir sehr passend und drucken es hier ab, um unser Bild vom Kind zu verdeutlichen und zum Nachdenken anzuregen.
Verwöhne mich nicht!
Ich weiß sehr wohl, dass ich nicht alles bekommen kann
wonach ich frage; (ich will Dich nur auf die Probe stellen)
Sei nicht ängstlich, im Umgang mit mir standhaft zu bleiben!
Mir ist diese Haltung lieber, weil ich mich dann sicherer fühle.
Hindere mich daran, schlechte Gewohnheiten anzunehmen.
Ich muss mich darauf verlassen können, dass Du sie schon in ihren Ansätzen erkennst.
Weise mich nicht im Beisein anderer Leute zurecht, wenn es sich vermeiden
lässt!
Ich werde Deinen Worten viel mehr Beachtung schenken,
wenn Du zu mir leise unter vier Augen sprichst.
Sei nicht fassungslos, wenn ich zu Dir sage: „Ich hasse Dich!“
Ich hasse Dich nicht, sondern Deine Macht meine Pläne zu durchkreuzen.
Bewahre mich nicht (immer) vor den Folgen meines Tuns!
Ich muss auch einmal peinliche Erfahrungen machen.
Schenke meinen kleinen Unpässlichkeiten nicht zu viel Beachtung.
Sie verschaffen mir nur manchmal die Zuwendung, die ich benötige!
Nörgele nicht!
Wenn Du das tust, schütze ich mich dadurch, dass ich mich taub stelle.
Mache keine raschen
Versprechungen!
Bedenke, dass ich mich schrecklich im Stich gelassen fühle,
wenn Versprechungen gebrochen werden.
Sei nicht inkonsequent!
Das macht mich völlig unsicher und lässt mich mein Vertrauen zu Dir verlieren.
Unterbrich mich nicht, wenn ich Fragen stelle!
Wenn Du das tust, so wirst Du bemerken, dass ich mich nicht mehr an Dich wende, sondern versuche, meine Informationen anderswo zu bekommen.
Sag nicht, meine Ängste seien albern!
Sie sind erschreckend echt, aber Du kannst mich beruhigen,
wenn du versuchst, sie zu begreifen.
Versuche nicht immer so zu tun, als seiest Du perfekt oder unfehlbar.
Der Schock ist für mich zu groß, wenn ich herausfinde, dass Du es doch nicht bist.
Vergiss nicht, ich liebe Experimente! Ich kann ohne sie nicht groß werden (bitte halte das aus).
Denke nicht immer, dass es unter Deiner Würde sei, Dich bei mir zu
entschuldigen!
Eine ehrliche Entschuldigung erweckt bei mir ein überraschendes Gefühl der Zuneigung.
Vergiss nicht, wie schnell ich aufwachse.
Es muss für Dich sehr schwer sein, mit mir Schritt zu halten, aber bitte versuch es!
Vergiss nicht, dass ich ohne eine Menge verständiger Liebe nicht gedeihen
kann.
(Aber das muss ich Dir wohl nicht sagen - nicht wahr?)
(Quelle: Broschüre Diakonie in
Essen)